Die Geschenke von Nephlima ================================================================================ Kapitel 9: Die Verbannung ------------------------- Loke schaute zu ihr, das ihr so vertraute Gesicht voller Schuld und Angst. Mit den zusammengekniffenen Augenbrauen und den vor Schuld getrübten Augen, erkannte Lucy ihn kaum wieder. Konnte er, ihr eigener Stellargeist wirklich so etwas getan haben? „Wie konntest du nur?“, fragte sie laut und richtete sich noch ein Stück mehr auf. Ihre Stimme wurde immer lauter und anklagender, während Loke vor ihren Augen immer kleiner wurde. „Weißt du überhaupt was für eine Angst ich hatte? Ich hatte Albträume und dachte jede Sekunde könnte mich jemand umbringen? Weißt du wie viel Angst ich hatte, die Lacrima Aufnahmen? Die Idee das jemand mich die ganze Zeit beobachtet?“ Lokes Augen wurden ganz groß und er schaute zu Lucy. Die ganze Gilde war stillschweigend versammelt und Laxus stand nur mit verschränkten Armen da. „Lucy ich wollte doch nicht Angst einjagen.“ Wut bäumte sich in ihr auf und Lucy schnaubte. Was hätte sie den bei so etwas denken sollen? „Bist du so dumm oder tust du so!“, blaffte Laxus dazwischen und Loke funkelte den Dragon Slayer an. „Wag es ja nicht so mit mir zu sprechen, Mensch! Wer konnte vorhin nicht die Finger von ihr lassen! Wenigstens versuche ich sie noch zu umgarnen. Und dann hältst du mich noch beim Heldenhaften versuch auf sie aus deinen Klauen zu retten!“ „Wenn man jemand den Hof macht stalkt man die Person nicht!“ „Scorpio hat Aquarius 400 Jahre lang jeden Tag Geschenke gemacht und jeden Tag ein Bild von ihr gemalt! Er hat gesagt ich mach das richtige.“ „Dann seit ihr alle total bekloppt!“, brüllte Laxus und ballte die Hand zur Faust. Lucy starrte Loke an, er schien gar nicht zu verstehen was Laxus Problem war und ihr Stellargeist kochte vor Eifersucht. Dann hatte er den Kuss vorhin also mitbekommen, Lucys Gesicht lief hochrot an. Oh gott das würde sie sich ewig anhören müssen, wenn jemand in der Gilde gerade verstanden hat worum es zwischen den beiden ging. „Ich schwöre dir als Stellargeist. Wenn du es noch einmal wagst meine Lucy anzufassen, dann-“ „Deine Lucy? Das ich nicht lache immerhin hab ich sie geküs-“ „Du elender, wage es ja nicht ihr Antlitz zu beschmutzen.“ Beide standen Stirn an Stirn, Magie füllte den Raum Blitze zuckten über die Decke und Loke begann zu glühen. Lucy spürte das er ihre Magie benutze um sich selbst aufzuladen. Ein Stellargeist war nur so stark wie seine Magierin und Loke konnte alleine keinerlei Kraft aufbauen. Es war wie eine Ruhe vorm Sturm dann gingen beide aufeinander los, die Gilde hastete auseinander als Blitz und Licht zusammentrafen und die ganze Halle erhellten. Lucy packte Lokes Schlüssel und starrte auf das Tor ihres Freundes hinab. Sie wusste, dass er es einfach missverstanden hatte, doch das konnte ihn nicht vor der Strafe bewahren. „LOKE!“, rief Lucy laut und stand endgültig vom Boden auf. Sie ließ ihre Stellar Magie in ihrer Stimme mitschwingen. Sie hatte als Kind von ihrer Mutter gelernt, dass sie als Stellarmagierin ihre Geister auch zu Dingen zwingen konnte. Etwas das sie nie hatte tun wollen, dass Loke sie nun dazu brachte schmerzte sie. Tränen traten ihr in die Augen und sie spürte wie ihre Verbindung zu Loke zuschnappte. Ihr Stellargeist stoppte in seiner Bewegung, taumelte und griff sich ans Herz und auch Laxus hatte aufgehört. „Loke, hiermit verbanne ich dich auf unbegrenzte Zeit in die Stellarwelt. Es wird dir nicht möglich sein auf eigene Faust dein Tor zu öffnen. Der Vertrag zwischen uns ist unterbrochen, du wirst bis ich entscheide deine Verbannung aufzuheben nicht gerufen werden.“ „Lucy nein – bitte. Die Trennung wird dich schwächen, sie wird dir wehtun.“ Loke kniete auf dem Boden, seine Form begann sich aufzulösen und langsam in einem goldenen Schimmer zu verschwinden. „Ich weiß, dass deine Absichten sicherlich nicht bösartig gemeint waren, aber ich brauche einen Stellargeist auf den ich mich im Kampf verlassen kann. Ich weiß momentan nicht, ob ich dir noch trauen kann. Ich weiß nicht ob deine Gefühle dein Urteilsvermögen nicht trüben werden.“ „Es tut mir leid Lucy.“ Seine Worte waren nur noch ein Flüstern als er ergeben den Kopf senkte und Lucy wusste das Tränen auf seinen Wangen schimmerten. Schmerz fuhr auch durch Lucys Brustkorb auch wenn sie nicht wusste ob es ein Spiegelbild Lokes Schmerzes war oder ihr eigener. Loke verschwand und die Gilde blieb wie erstarrt stehen. Ihre Finger lagen auf dem klammen Metall des Schlüssels, ihre Augen fixiert auf das Zeichen am Ende. Sie spürte Loke dahinter und die Barriere die sie errichtet hatte. Sie spürte das Capricorn wahrscheinlich Loke gerade die größte Standpauke seines Lebens erteilte, da sie die Wut Capricorns spüren konnte. Aber nichts konnte sie von der Leere ablenken die sie in Lokes Band fühlte. Ihre Geister waren immer ihre Freunde gewesen und jetzt hatte sie einem von ihnen eine Strafe auferlegen müssen. Konnte sie ihm das verzeihen? „Lucy?“ Sie sah weiße Haare und schmale Hände die sich nach ihr ausstreckten, Mirajane wollte sie sicher trösten aber es würde nichts bringen. Bevor ihre Freundin sie erreichen konnte trugen ihre Beine sie fort. Aus der Gildentür hinaus und die Straßen entlang. Ihr wurde hinterher gerufen, aber sie blieb nicht stehen. Der Stein der Straßen war hart unter ihren Schuhen und bald schon tauschten sich die Häuser mit größeren wohlhabenderen ab. Sie wusste nicht einmal wieso sie hierhin gerannt war, oder was ihr Ziel gewesen war. Aber ihr Verstand sagte ihr, dass sie niemand hier finden würde, außer einer Person. Hastig zog sie den Hausschlüssel und stürzte die Treppen nach oben. Sie wollte nicht in der Gilde sein jetzt, wollte nicht mit Fragen gelöchert werden. Ohne nachzudenken öffnete sie eine weitere Tür und stoppte erst in ihrer wahnsinnigen Hast als sie sich auf das riesige Bett warf und einfach die Augen schloss. Das Haus war still und Lucys Herz hörte auf so sehr zu schmerzen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie weinte und wischte sich über ihre gerötete Wange. Die Stille des Hauses wurde unterbrochen als eine Tür geöffnet wurde. Schritte erklangen auf der Treppe. Lucy hatte Lokes Schlüssel noch immer umklammert und langsam schnitt sie sich selbst damit das Blut ab. Sie spürte seine Präsens hinter sich, aber zu ihrer Verwunderung gab Laxus kein einziges dummes Kommentar ab. Sein Mantel landete nur dem Rascheln nach zu urteilen in einer Ecke. „Gib her, deine Finger sind schon blau.“ Rau berührten seine Hand ihre und Lucy schüttelte nur den Kopf. Sie hatte ihn von sich getrennt sie würde nicht seinen Schlüssel loslassen. Mit seinen kräftigen Finger bog er förmlich ihre Finger vom Schlüssel fort und das Metall war verschwunden. Gerade als sie protestieren wollte spürte sie wie er die Tasche an ihrer Hüfte öffnete und Loke an das Band hängte. „Es fühlt sich an wie damals“, brachte sie leise hervor. Loke hing neben Aquarius. Ihr neuer Schlüssel war sogar noch schöner als der alte und Lucy hatte geweint als die Gilde mit ihr den Schlüssel gefunden hatte. „Es fühlt sich an wie damals, als Aquarius fort war.“ „Loke ist nicht weg. Wenn der Idiot für seine Tat genügend gebüßt hat kann er zurückkommen, genau wie Aquarius es getan hat.“ Mehr sagte Laxus gar nicht, er stand auf und lies sie alleine. Lucy lag noch lange auf dem Bett, lange genug um den Schmerz zu einem dumpfen Pochen verschwinden zu lassen. Als sie sich erhob und langsam ins Wohnzimmer ging um ihre Sachen einzupacken und zu verschwinden, begegnete sie Laxus Blick. Der starrte sie über eine dampfende Kaffee Tasse hinweg an und trank immer wieder ein paar Schluck von der Flüssigkeit. „Was hat Loke gemeint mit es wird dich schwächen die Verbannung über ihn zu erhalten.“ Lucy hörte auf ihre Sachen in die Tasche zu stopfen und drehte sich zu Laxus um, eine Hand wieder auf diese brennende Stelle in ihrer Brust gelegt. „Es kostet mich Magie die Verbannung aufrechtzuerhalten. Magie die mir in einem Kampf oder einer gefährlichen Situation fehlt. Außerdem mangelt es mir momentan an Konzentration, also glaub ich nicht das ich irgendwo hingehe, zumindest erst einmal nicht auf Aufträge. Loke ist einer der wenigen auf direkten Kampf ausgelegten Stellargeister, seine Strafe schlägt eine große Lücke in meine Aufstellung.“ „Und was genau machst du da?“, fragte er und Lucy konnte es sich nicht verkneifen eine Augenbraue anzuheben, so wie er es immer tat. „Packen?“ Lucy zeigte deutlich auf ihre Tasche und sah zu wie er wieder in aller Seelenruhe einen Schluck Kaffee trank. „Nein.“ Mehr sagte er nicht als er den Kaffee wieder absetzte. „Da eine akute Gefahr für deine Sicherheit immer noch durch diesen Idioten besteht, wirst du nicht alleine durch die Gegend laufen, während die Verbannung dir Kraft abzieht. Meine Aufgabe ist also nicht beendet und deshalb setz dich ich hab Tee gemacht. Der Alte würde mir den Hals umdrehen wenn dir etwas passiert.“ Lucy lies das T-Shirt das sie in der Hand hatte fallen und starrte ihm mit offenem Mund an. „Du-“, brachte sie nur heraus und schaute ihn entgeistert an. „Ich-“, grinste er und schwenkte seine Kaffee Tasse. „Außerdem will ich Loke noch ordentlich vermöbeln wenn er wieder auftauchen darf, also bleibst du schön hier. Achso morgen will ich beim Frühstück Schinken und Salami.“ „Du Arsch.“ Er fing nur an zu lachen und am liebsten würde Lucy ihm eine scheuern. Aber immerhin hatte er sich diese ganze verrückte Zeit wirklich für sie eingesetzt und sie sollte ihm danken. Vorsichtig umrundete sie den Tisch bis sie neben ihm stand. Er lachte noch immer und hörte erst auf als sie mit verschränkten Armen neben ihm stand. Es war ungewohnt ihn so herzhaft lachen zu hören. „Ich sollte dir wirklich danke sagen.“ Säuselte Lucy und beugte sich vor, jetzt sah sie wie seine Pupillen kleiner wurden und seine Muskeln zuckten als ihre Lippen immer näher seinen kamen. Sie war seinen Lippen so nah, sie konnte die Wärme spüren. Erinnerte Lucy wieder an dieses kribbelnde Gefühl, nach ihrem hitzigen Kuss im Park. „Aber ich tue es nicht.“ Mit einem Ruck richtete sie sich wieder auf und wollte davon stolzieren aber seine Hand schlang sich um ihr Handgelenk und mit einem Ruck wurde sie zurückgezogen und fiel gegen ihn. Aus Reflex schlang sie ihre Arme um seinen Hals um nicht vollends auf den Boden zu rutschen. „Du solltest niemals einen Drachen ärgern.“, knurrte er förmlich gegen ihre Lippen bevor sich diese auf ihre pressten und ihr Rücken gegen die Tischkante gepresst wurde. Fast automatisch drehte sie sich mehr in den Kuss und bemerkte gar nicht, dass sie in seinem Schoß saß. Er war ihr näher als je zuvor und sie spürte jeden Muskel seines Körpers. Sogar durch das unterbrochene Band spürte sie Lokes kochende Eifersucht, aber das schwache Gefühl wurde von der unglaublichen Hitze weggefegt die durch ihren ganzen Körper schoss. Ihr ganzer Körper war voller unglaublicher Gefühle die über sie hinwegschwappten und es wurde nicht besser als er sich von ihren Lippen für einige Sekunden löste. Als Lucy die Kraft wieder fand und ihre Augen öffnete blickte sie direkt in seine und die Lust in ihnen brachte ihr Blut zum kochen. Sie hätte wirklich nicht den Drachen ärgern sollen, nachdem er bereits so wütend auf Loke gewesen war. Rückgängig machen konnte sie es jetzt auch nicht mehr, aber ausnutzen. Sie war wütend, erschöpft, enttäuscht und Laxus war ein verdammt gutes Ventil dafür. Lucy schlang ihre Beine noch fester um ihn und presste ihre Lippen auf seine bevor er die Initiative ergreifen konnte, jetzt hatte sie sowieso nichts mehr zu verlieren. Außer vielleicht ihre Unschuld. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)